Für die Zukunft unserer Gesellschaft leisten Kitas, Kinderläden und die Tagespflege einen unschätzbar wertvollen Beitrag. Auf der Landesdelegiertenkonferenz am 21.4.2018 haben Bündnis 90/Die Grünen ihre Standpunkte und Forderungen im Bereich der frühkindlichen Bildung zusammengetragen und kundgetan.
Die Schwerpunkte lagen dabei auf den Fragestellungen, wie können wir Erzieher*innen stärken und Menschen aus möglichst heterogenen Bevölkerungsgruppen neu für diesen Beruf gewinnen, ohne an Betreuungs- und Bildungsqualität zu verlieren. Dafür wollen wir für die dringend notwendige Anhebung des Erziehergehalts und einer Verbesserung der Kind-Fachkraft-Relation kämpfen. Aber auch strukturelle Änderungen im Erzieheralltag und in der Erzieherausbildung wollen wir durchsetzen, welche den Beruf wieder attraktiver und anstrebenswerter gestalten sollen. So zum Beispiel eine Erhöhung der bezahlten Vorbereitungs-, Nachbereitungs- und Dokumentationszeiten, einen gesetzlicher Anspruch auf Pausen, ausreichend Zeiten für mittelbare pädagogische Arbeit und neue Möglichkeiten der Ausbildungsfinanzierung, sowie des Quer- oder Teilzeiteinstiegs.
Wir möchten die gesellschaftliche Vielfalt in den Berliner Kitas widerspiegeln. So ist uns das Vorleben genderfreier Verhaltensweisen, die verstärkte Anwerbung von Männern in den Beruf, sowie der qualifizierte und feinfühlige Umgang mit geflüchteten Kindern und deren Familien in den Einrichtungen ein besonderes Anliegen.
Während die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz gegenwärtig im Fokus unserer Aufmerksamkeit liegen muss, und dabei Instrumente wie der angestrebte Bestandsschutzes der Kitas, bevorzugter Bau von Bildungsstandorten, ausreichende Förderung von Neubauvorhaben, soziales Gewerbemietrecht, Beratungsangebote und Gründungsförderungen für Elterninitiativen verhandelt werden, wollen wir das Kind selber nicht aus dem Blick verlieren.
Chancengleichheit für alle Kinder, auch in den jüngsten Lebensphasen, ist für uns zentrales Thema. Dafür soll Kinderarmut durch familienbegleitende Hilfe und die Bildung von Familienzentren abgefangen, und Kindern mit besonderem Förderbedarf von Anfang an durch einen Ausbau der Inklusionspolitik entsprochen werden.
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Kindertagespflege sehen wir als ein nicht zu vernachlässigendes Mittel, um die fehlenden Betreuungsplätze auch schon im U3-Bereich aufzuholen. Ihre Belange, ungleiche Arbeitsbedingungen und unzureichende soziale Absicherung müssen schnellstmöglich gesehen und verändert werden.
Aber auch die Bedürfnisse der Eltern wollen wir, z.b. durch den Ausbau des mobilen Kinderbetreuungsservices (MoKiS) und damit einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einer Entlastungsmöglichkeit für die vielen Alleinerziehenden unserer Stadt nicht aus dem Blick verlieren.
Und immer wieder, und nicht nur am Schluss, schätzen und danken wir all’ den fleißigen Erzieher*innen für ihre verantwortungsvolle und wichtige Arbeit, die sie für unsere Zukunft täglich an und mit unseren Kindern leisten!
Den gesamten einstimmig beschlossenen Leitantrag lesen Sie hier:
Folgende Datei downloaden: 180421_LDK_Beschluss_Kita.pdf (PDF)
Mehr dazu auch auf der Seite des Landesverbandes der Grünen Berlin.
Oder in der Berliner Morgenpost, 22.4.2018.