Die Situation für die Quereinsteiger_innen in den Erzieher_innenberuf hat sich verschärft. Ab August 2015 müssen sie in ihren drei Ausbildungsjahren 1.000 Theoriestunden mehr absolvieren. Das ist fast ein Arbeitstag pro Woche mehr, wovon etwa die Hälfte an den Fachschulen absolviert werden muss. Damit erfüllt der Senat eine Vorgabe der Kultusministerkonferenz, die aufgrund der bisherigen Stundenanzahl die Ausbildung im Quereinstieg nicht anerkannt hatte. Mit der kurzfristigen Änderung wurden Quereinsteiger_innen und Kita-Träger vom Rot-Schwarzen Senat regelrecht überrannt und nur durch eine Klage wurde verhindert, dass sie schon seit Februar gilt. Auch die Fachschulen, die 450 zusätzliche Stunden lehren müssen, sind nicht ausreichend informiert worden, geschweige denn dass ihnen eine ausreichende Finanzierung dieser zusätzlichen Arbeit gewährleistet wird.
Problematisch ist außerdem, dass die Quereinsteiger_innen weiterhin voll auf den Personalschlüssel angerechnet werden, obwohl sie bereits jetzt nicht Vollzeit in den Einrichtungen arbeiten können. Auch dürfen sie als angehende Fachkräfte noch keine Gruppe allein betreuen, das ist den Fachkräften vorbehalten. Dadurch wird der Quereinstieg für Kita-Träger und die Quereinsteiger_innen selbst unattraktiver. Erstere haben rechnerisch sechs Stunden pro Woche eine Arbeitskraft weniger, zweitere müssen von ihrem ohnehin mageren Gehalt noch mehr abtreten, da sie sechs Stunden weniger arbeiten können.
Deshalb müssen wir überlegen, ob eine Ausdehnung der Ausbildung auf vier Jahre nicht stressfreier für alle Beteiligten wäre.
Die gesamte Anfrage, die ich zu dem Thema geschrieben habe, ist hier zu finden.