Übergangsstrategien für mehr Kitaplätze

Übergangsstrategien für mehr Fachkräfte in Kitas Berlin
Bild: Pixabay

Am 29.06.2018 trafen sich Vertreter*innen aus allen für die Kindertagesbetreuung relevanten Bereichen mit Bildungssenatorin Scheeres zum Kitagipfel. Ziel des Gipfels war es, kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung an den Kitas zu erarbeiten – sogenannte Übergangsstrategien für mehr Kitaplätze.

Zentrales Fazit dabei war, dass für eine gewisse Übergangszeit Quereinsteiger*innen verstärkt der Zugang in den Beruf ermöglicht und sowohl entsprechende Ausbildungsvoraussetzungen, wie auch die Anrechnung auf den Fachpersonalschlüssel angepasst werden sollen.

Im Ergebnis traten ab dem 01.08.2018 neue Regelungen in Kraft, die den Einrichtungen und Trägern erweiterte Möglichkeiten der Personalgewinnung und damit einen schnelleren Platzausbau ermöglichen, wie zum Beispiel:

  • Jugendliche sollen nun auch ohne Abitur, nur mit dem Mittleren Schulabschluss an den Fachschulen oder berufsbegleitend zu Erzieher*innen ausgebildet werden können.
  • Der Personenkreis mit einem verwandten Berufsabschluss, welche auf den Personalschlüssel angerechnet werden können, wurde erweitert. So können nun auch Sprachheilpädagog*innen, Sportheiltherapeut*innen und Theaterpädagog*innen in den Kitas eingesetzt werden.
  • Quereinsteiger*innen mit einem ausländischen sozialpädagogischen Berufsabschluss können schon während ihres Anerkennungsprozesses wie eine Fachkraft auf den Personalschlüssel angerechnet werden.
  • Neue Personengruppen welche nach §11 (3) Nr. 3 VOKitaFÖG anrechnungsfähig sind wurden eingeführt: Hebammen und Entbindungspfleger, Kindertagespflegepersonen nach § 43 SGB VIII mit mindestens 2-jähriger Erfahrung, staatlich geprüfte Sozialassistent*innen und Personen mit mindestens 1-jähriger einschlägig nachweisbarer pädagogischer Praxiserfahrung.
  • In Einrichtungen mit einer besonderen Konzeption, wie sport-, musik-, bewegungs-, kunst- oder naturpädagogisch orientierten Kindertageseinrichtungen können einschlägig fortgebildete Personen auf Antrag mit maximal der Hälfte der ortsüblichen Wochenarbeitszeit auf den Personalschlüssel angerechnet werden.

Für alle oben genannten Personengruppen gilt jedoch, dass sie keine Fachkraftoptionen haben und zukünftig an 5 Tagen im Jahr für die Dauer der pädagogischen Tätigkeit Fortbildungen absolvieren müssen.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen des Kitagipfels

In welchem Umfang diese neu geschaffenen Regelungen tatsächlich dem aktuellen Personalmangel entgegen steuern können, bleibt abzuwarten. Die Medien äußerten sich den Ergebnissen des Kitagipfels gegenüber eher kritisch.

“Kita-Spitzengespräch” ist ein Anfang, mehr nicht (Berliner Morgenpost)

Fachfremde sollen in Berlin als Erzieher arbeiten (Tagesspiegel)

 

Weiterführende Informationen zu dem Maßnahmenpaket für mehr Kita-Plätze und Fachkräfte finden Sie auf der Seite der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.