Unser Antrag für echte Inklusion und eine Stärkung von Kita-Sozialarbeit und des Kinderschutzes in den Kitas

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Anknüpfend an unseren vorausgegangenen Antrag zur Kita-Qualität vom 29. März 2025 (Parlamentsdrucksache 19/2308) und vor dem Hintergrund der neuesten Entwicklungen in der Berliner Kita-Landschaft fordern die Fraktion der LINKEN und unsere Fraktion Bündnis90/Die Grünen in einem weiteren Antrag (Kita-Qualität braucht mehr: Stärkung der Kita-Sozialarbeit und des Kinderschutzes sowie echte Inklusion in Berliner Kitas) vom Senat weitere thematische Schwerpunktsetzungen zur Verbesserung der Kita-Qualität in unserer Stadt. So den Ausbau des Modellprojekts Kita-Sozialarbeit, die Abbildung der Arbeit der mit dem Kinderschutz beauftragten insofern erfahrenen Fachkräften in den Kostenblättern und die Weiterentwicklung der Inklusion über die Einführung eines Förderstatus B-plus.

Weiterführung des Modellprojekts Kita-Sozialarbeit

Zum Jahresende 2025 läuft das erfolgreiche Modellprogramm Kita-Sozialarbeit aus und droht eine große Lücke in die aufgebauten Strukturen zu reißen. Es herrscht bereits jetzt große Unruhe und Bedauern bei den Trägern und Fachkräften über ein mögliches Ende des Programms. In vielen Ländern Europas gehört Kita-Sozialarbeit als integrativer Bestandteil multiprofessioneller Teams zur basalen Grundausstattung einer jeden Kindertageseinrichtung. Kita-Sozialarbeit sorgt für Chancengerechtigkeit, indem sie für den Kitabesuch wirbt und Vernetzungen zu den Angeboten im Sozialraum schafft. Wir fordern, das Modellprojekt fortzuführen und stufenweise so auszubauen, dass ein Zehntel aller Berliner Kita-Kinder davon profitieren können.

Einführung des Förderstatuts B-plus

Inklusion ist ein unveräußerliches Recht. Auch Kinder mit hohen Förderbedarfen haben einen Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Trotzdem bleibt vielen Kindern mit (wesentlich) erhöhtem Förderbedarf der Kita-Zugang faktisch verwehrt, da ihre Bedarfe die Fördermöglichkeiten über den existierenden Status A und B übersteigen. Fachkräfte sehen sich häufig nicht in der Lage, die Teilhabe dieser Kinder sicherzustellen. Seit vielen Jahren ist die Einführung eines zusätzlichen Förderstatus B-plus in der Debatte, welcher die individuelle Teilhabe der betreffenden Kinder durch die Bereitstellung aller notwendigen Ressourcen aus Medizin, Pflege, pädagogischer Assistenz, räumlicher und konzeptionelle Anpassung sicherstellen soll. Wir fordern den Senat auf, endlich Fakten und eine Perspektive für die betroffenen Kinder und Familien zu schaffen.

Abbildung des Kinderschutzes im Kita-Kostenblatt

Kinderschutz muss effektiv in den Berliner Kindertageseinrichtungen umgesetzt werden. Dafür fordern wir, den Arbeitsaufwand der sogenannten insofern erfahrenen Fachkräfte im Kostenblatt abzubilden. Häufig handelt es sich um Kitaleitungen, die diese verantwortungsvolle Zusatzaufgabe, nicht am eigenen Kita-Standort, übernehmen. Im Falle eines Beratungseinsatzes steht diese Person für ihre Regeltätigkeit in der eigenen Einrichtung nicht zur Verfügung. Um diesen Anforderungen schnell und flexibel, aber auch strategisch und konstant, entsprechen zu können, brauchen die Kindertageseinrichtungen eine verbindliche Finanzierung der Arbeit der insoweit erfahrenen Fachkräfte über das Kita-Kostenblatt.

Am 10.07.2025 haben Regine Kittler und ich unseren Antrag im Plenum des Abgeordnetenhauses vorgestellt. Die Plenarrede dazu sind hier einsehbar (meine Rede ab Minute 10:00):