Personalmangel und hohe Fallbelastung stellen gegenwärtig ein gravierendes Problem in den Regionalen Sozialen Diensten der Berliner Jugendämter dar. Für Familienberatung und -unterstützung, Netzwerkarbeit und Gerichtsbegleitung fehlen häufig die Kapazitäten. Dabei wird in der Regel an den nicht so dringenden Fällen gespart, wo aber präventive oder beraterische Maßnahmen noch Schlimmeres verhindern und Gefährdungslagen im Vorfeld ausgeräumt werden könnten.
Einem Beitrag des rbb vom 25.06.18 zufolge müssen Jugendämter in drei Berliner Bezirken über Wochen hinweg ihre Sprechstunden schließen.
Auch liegt die Bearbeitungszeit zwischen Hilfeantrag und Bewilligung in allen Bezirken spürbar zu hoch und lässt damit Situationen in Familien eskalieren, die dann in einem Teufelskreis neue Probleme mit Handlungsbedarf entstehen lassen.
Auf der Suche nach geeigneten Bewerbern
Diesen Tatsachen könnten wir mit Maßnahmen im System entgegen arbeiten. So zum Beispiel attraktivere, individuell angepasste Einstellungsbedingungen für Bewerber*innen schaffen und Spielräume im Tarifvertrag für Arbeitnehmer*innen optimaler ausnutzen.
Diese Stellschrauben könnten auch die Ursache für die ungleiche Verteilung der unbesetzten Stellen zwischen den Bezirken sein. So zeigen die Zahlen zwischen den Extremen eklatante Differenzen. Dies ergab eine Anfrage von mir vom 05.04.2018.
So liegt Friedrichshain-Kreuzberg mit “nur” 4,3 unbesetzten Stellen weit vor dem Schlusslicht Tempelhof-Schöneberg mit 28,7 fehlenden Stellen im Regionalen Sozialen Dienst.
Die gesamte Anfrage können Sie hier nachlesen:
RSD JugendamtDamit die Jugendämter ihrer Arbeit und Verantwortung des Kinderschutzes wieder in vollem Umfang gerecht werden können, werden wir uns in den Verhandlungen im kommenden Jahr für eine bessere Eingruppierung von Sozialarbeitern im TV-L stark machen.
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