Frauen in der Politik – ein Praktikumsbericht und Interview

Bild: Saray

Saray hat ein 2-wöchiges Schüler*innenpraktikum in unserem Büro absolviert und in dieser Zeit Recherchen und einen Text zu dem Thema “Frauen in der Politik” erstellt. Wir danken Saray für Ihren Beitrag!

Hallo, mein Name ist Saray und ich habe ein zweiwöchiges Schülerpraktikum bei Marianne
Burkert-Eulitz absolviert. In der Zeit habe ich einen Text zu dem Thema „Frauen in der Politik“ geschrieben, da ich der Meinung bin, dass Frauen innerhalb der Geschichte oft vernachlässigt werden.

Dass Frauen in der Politik mitbestimmen dürfen, war nicht immer erlaubt. Historisch gesehen haben vor allem Männer politische Entscheidungen getroffen. In vielen Ländern haben Frauen erst seit den letzten Jahrzehnten aktiv an der politischen Gestaltung der Gesellschaft teilgenommen. Was nicht bedeutet, dass sie es nicht schon vorher versucht haben. Am 19.Februar 1919 sprach erstmals eine Frau in einem demokratisch gewählten deutschen Parlament: die Sozialdemokratin Marie Juchacz. Erstmals fand dafür eine Nationalversammlung unter der Beteiligung von Frauen statt. Doch bis die Frauen sich überhaupt für einen Sitz im Parlament aufstellen lassen konnten, haben sich viele feministische Frauen für Frauenrechte eingesetzt.

In der Büstengalerie des Abgeordnetenhauses von Berlin ist auch eine Büste der ersten weiblichen Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses zu finden: Dr. Hanna-Renate Laurien (Bild: Saray)

Ein Beispiel dafür ist Olympe de Gouges. Sie war eine französische Revolutionärin, Frauenrechtlerin und Schriftstellerin im Zeitalter der Aufklärung. In ihren Werken kritisierte sie oft die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgrund eines Geschlechtes. Doch ins besondere am 14. September 1791 forderte sie die Gleichstellung von Mann und Frau. Damals galt sie als erste ,,moderne“ Feministin. Aufgrund ihrer politischen Einstellung und Ansichten wurde sie am 03.11.1793 am damaligen königlichen Hof enthauptet.

In der Politik haben Frauen sogar heute noch mit Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen. Oft werden sie als zu emotional oder nicht kompetent genug eingeschätzt, um wichtige Entscheidungen für die Gesellschaft zu treffen. Und trotzdem haben Frauen in der Politik zunehmend stärkere Einflussmöglichkeiten.

Obwohl Frauen oft unterschätzt werden, bringen Frauen in der Politik eine andere Perspektive und Erfahrung mit als Männer. Sie setzen sich für Themen ein, die von männlichen Politikern übersehen werden, wie z.B. die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter, den Schutz von Frauenrechten und den Kampf gegen häusliche Gewalt. Frauen in der Politik können auch als Vorbilder dienen und jungen Mädchen zeigen, dass sie alles erreichen können, was sie sich vornehmen.

Wie wir anhand von Olympe de Gouges feststellen konnten, gab es viele Opfer für die Rechte der Frauen und die Zeit der Ungleichheit bestand lang. Klar ist, dass unser Problem nicht von heute auf Morgen verschwinden wird, doch versuchen können wir es.

Da Politik uns im Alltag begegnet, ist es genau so wichtig, dass Frauen sich Bildung aneignen können, nur so können sie selbstbestimmt, dort arbeiten, wo sie es wollen. Weiterhin ist es wichtig der Bevölkerung zu zeigen, dass Frauen genau so viel verändern können wie Männer. Es ist wichtig, dass Frauen mehr in Führungspositionen zu sehen sind um nachfolgenden Generationen ein Vorbild zu sein, sie zu ermutigen und zu inspirieren.

Im Abgeordnetenhaus von Berlin gibt es 159 Abgeordnete. Eine weibliche davon und somit auch eine Frau in der Politik ist Marianne Burkert-Eulitz. Ihr habe ich drei Fragen gestellt, die mich in Bezug auf Frauen in der Politik interessiert haben.

Saray: Männer sind heutzutage immer noch stärker in politischen Ämtern vertreten als Frauen.
Findest du, dass es an Frauen, Männern oder den fehlenden Möglichkeiten liegt?

Marianne Burkert-Eulitz: Es liegt an den gesellschaftlichen Hindernissen, die Frauen daran hindern, politisch genau so partizipieren zu können, wie Männer. Frauen übernehmen immer noch mehr Carearbeit im familiären Alltag, was dazu führt, dass sie weniger Zeit für einen Job bzw. eine Karriere haben.

Saray: Findest du, dass Frauen anders entscheiden, wenn es um familienpolitische Entscheidungen geht?

Marianne Burkert-Eulitz: Die Wertigkeit von bestimmten politischen Themen, ist zwischen Männern und Frauen in ihrer Mehrheit oft noch sehr unterschiedlich. Auch die politische Parteizugehörigkeit oder politische Sozialisierung lässt einen Menschen unterschiedliche Haltungen und Wertungen zu politischen Themen einnehmen. Daher denke ich, dass für viele Frauen familienpolitische Entscheidungen wichtiger sind, als für Männer.

Saray: Was war dein persönlich größter Erfolg, was Frauen bei der Gleichstellung hilft?

Marianne Burkert-Eulitz: Mein bisher größter politischer Erfolg war der Beschluss des Berliner Familienfördergesetzes, was in Deutschland einzigartig ist und an dem ich mit anderen mehr als sieben Jahre lang zusammengearbeitet habe. Nun gilt es, dieses Gesetz in ganz Berlin in die Realität umzusetzen.