Am 06.06.2013 veranstalte ich im Raum 320 des Berliner Abgeordnetenhauses ein Fachgespräch zum Thema “Familienrat – Demokratisierung von Hilfeplanung”.
Auf der Veranstaltung möchten wir mit Fachleuten über die bisherigen Erfahrungen mit dem Familienrat sprechen und wie dieses sozialraumorientierte Verfahren sinnvoll in die Berliner Verwaltung integriert werden könnte.
Der Familienrat ist ein netzwerkorientiertes Hilfeplanverfahren. Familiengruppen werden motiviert und aktiviert, ihre Kompetenzen und Ressourcen zu erkennen und in ein Hilfenetz einzubringen. Sie werden so zu echten Akteuren im Hilfeplan und können ihre Erfahrungen, Gewohnheiten und Wünsche direkt und ungefiltert einbringen und selbst Lösungen erarbeiten. Die Familien sind nicht länger Objekte der Hilfe, sondern erleben, dass sie selbst und ihr Umfeld Stärken haben, die sie zur Verbesserung der Situation einbringen können. Gefühle der Machtlosigkeit und Ausgeliefertheit, die ein wichtiger Teil der Problemlage sind, können so durch eine positivere Selbsterfahrung ersetzt werden.
Der Familienrat gliedert sich in drei Phasen: In der ersten Phase wird der Familie von den Beteiligten Fachkräften die Problemlage erläutert und mit den nötigen Informationen versorgt. In der zweiten Phase bespricht die Familiengruppe unter sich die Situation und erarbeitet Lösungen. In der abschließenden Phase wird zwischen der Familiengruppe und den Fachkräften geklärt, ob die erarbeiteten Lösungen tragfähig und ausreichend sind, oder noch Ergänzungen durch die Fachebene notwendig sind.
In der Jugendhilfe wird das Verfahren bereits angewendet, allerdings noch in einem geringeren Maße, als möglich und sinnvoll erscheint, da die große Mehrzahl der teilnehmenden Familien das Verfahren als ausgesprochen positiv beurteilt. Aber auch in anderen Feldern, wie z.B. in der Pflege, für Menschen mit Behinderung, für ältere Menschen, etc., kann dieses Verfahren, sinnvoll angewendet werden.
Eine Einladung als PDF ist hier zu finden.