Die teils dramatischen Umstände in Berliner Notunterkünften sind allgemein bekannt. Durch die Flüchtlingskrise sind diese leider Alltag. In den Notunterkünften leben auch viele Familien mit Kindern. Kinderrechte gelten für alle Kinder. Deshalb muss in Not- und Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendliche sicher, frei von Gewalt, gesund und mit allen Bildungs- und Teilhabechancen aufwachsen. Daher wollte ich als kinder- und jugendpolitische Sprecherin vom Senat mehr über die Situation von Kindern wissen.
Die Informationen, die dem Senat vorliegen sind kein Lichtblick. Zum 15. Dezember wusste der Senat, dass in Berliner Notunterkünften insgesamt 7.908 Kinder unter 18 Jahren (davon 339 in Friedrichshain-Kreuzberg) untergebracht sind. Bei den nicht schulpflichtigen Kindern unter 5 Jahren waren es 2.994 (bzw. 142 in FrieKe).
Der Senat – laut seiner Aussage der Gesamtsituation geschuldet – gibt zudem zu, dass er die uneingeschränkte Gewährleistung von qualitativ ausreichenden Standards für die Unterbringung von Kindern nicht garantieren kann. Leider bestätigte sich das auch bei einem Besuch von mir am 06.01. in der Unterkunft am Tempelhofer Feld. Es erfolgt in der dortigen Massenunterkunft nicht einmal eine Zusammenarbeit mit der Senatsjugendverwaltung.
Sowohl die eindrücklichen Bilder vor Ort als auch meine Anfrage zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Der Senat muss sicherstellen, dass Kinderrechte auch in Notunterkünften gelten. Kindgerechte Wohnverhältnisse oder ausreichende Bewegungsflächen, auch Kinderbetreuung und Integrationsmaßnahmenfehlen können derzeit nicht gewährleistet werden. Das muss sich ändern!
Wir Grüne wollen Kooperationen mit beispielsweise Kinder- und Jugendeinrichtungen oder Sportvereinen fördern, damit Flüchtlingskinder frühzeitig mit Gleichaltrigen aus der Umgebung in Kontakt kommen. Zudem müssen junge Geflüchtete in Kitas und Schulen in der Nachbarschaft gehen können. Nur so wird der Grundstein für eine gute Integration gelegt.
Über die Anfrage berichtete auch die Berliner Morgenpost.
Die vollständige Anfrage, auch mit den genauen Zahlen, finden Sie hier.