Vermieter, Vermieter wie hoch steigt die Miete?

Foto: Olja Koterewa

Viele Kinderläden im Wrangelkiez fürchten sich vor der nächsten Mieterhöhung und einer Miete, die sie sich nicht mehr leisten können. Finden sich keine bezahlbaren Räume, droht die Schließung. 

Mein Name ist Noah, ich bin 16 Jahre alt und mache gerade ein Praktikum bei Marianne Burkert-Eulitz, der Sprecherin für Familie und Bildung der Grünen Fraktion. Am 3.7. hatte ich die Gelegenheit, einen besonderen Aktionstag im Wrangelkiez zu begleiten, organisiert vom Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden (DaKS) e.V.Der Anlass für den Protest war ernst: Viele Kinderläden im Wrangelkiez stehen vor der Bedrohung durch massive Mieterhöhungen, die sie sich einfach nicht mehr leisten können. Finden diese kleinen, selbstverwalteten Kitas keine bezahlbaren Räume, droht die Schließung. Das bedeutet, dass viele Kinder ihre Betreuungsplätze verlieren würden. Eigentlich sollten sich Kinder keine Sorgen um solche Dinge machen müssen, aber die Realität sieht hier anders aus. Vor Ort waren neben meiner Praktikumsbetreuerin Marianne auch Babette Sperle vom DaKS e.V., ihre Parteikollegin Kathrin Schmidberger und Max Kindler, der Bezirksstadtrat von der CDU. Gemeinsam haben sie sich mit den Betreuern und Kindern gegen die hohen Mieten und die Verdrängung in Kreuzberg ausgesprochen. 

Was sind Kinderläden? Was brauchen sie?

Kinderläden sind kleine Kitas, die meist selbstverwaltet und oft in ehemaligen Ladengeschäften untergebracht sind. Diese unterliegen dem Gewerbemietrecht, was bedeutet, dass sie genauso von Mietsteigerungen betroffen sind wie andere Gewerbe. In den letzten zehn Jahren mussten zehn Kinderläden schließen, weil sie sich die Mieten nicht mehr leisten konnten. Fast 150 Fälle von extremen Mietsteigerungen oder Kündigungen hat der DaKS e.V. bisher begleitet. Dabei haben über 200 Kinder ihren Betreuungsplatz verloren.

Foto: Noah G.
So gemütlich wie ein Wohnzimmer kann ein Kinderladen-Raum sein.

Der DaKS e.V. hat konkrete Forderungen gestellt, um die Situation zu verbessern:

  • Vermietungsvorrang für Daseinsvorsorge bei landeseigenen Vermieter*innen und Reduzierung des Verwertungsdrucks.
  • Landesbürgschaften für den Kauf von Räumen ermöglichen.
  • Verdrängungsopfer finanziell beim Umbau neuer Räume unterstützen.
  • Bundesrechtliche Voraussetzungen für Gewerbemietspiegel schaffen.
  • Steuersparmodelle für Leerstand streichen.
  • Regulierung durch Bauordnung bei Nutzungsgenehmigungen.
  • Voraussetzungen für Kündigungsschutz schaffen.

Kinderläden gibt es seit den 1970er Jahren in Berlin, die ersten entstanden in Kreuzberg. Sie basieren auf ehrenamtlichem Engagement und einer engen Beziehung zwischen Familie und Nachbarschaft. Deshalb sind sie ein unverzichtbarer Teil des Kiezes und das sollte auch so bleiben.

Ich habe an diesem Tag viel gelernt und gesehen, wie wichtig es ist, sich für die Dinge einzusetzen, die einem am Herzen liegen. Die Kinderläden im Wrangelkiez sind mehr als nur Betreuungseinrichtungen, sie sind ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft. Es war inspirierend zu sehen, wie Kinder, Betreuerinnen und Politikerinnen zusammenkamen, um für ihre Zukunft zu kämpfen.