Zum drohenden Aus des 3-Religionen-Kita-Hauses

In der Kürzungsliste zur Konsolidierung des Berliner Haushalts hat schwarz-rote Senat seinen Sparstift an dem Projekt “Drei-Religionen-Kita-Haus” angesetzt und alle bisher geplanten Mittel für 2025 für dieses Projekt gestrichen.

Auf Nachfragen im Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie am 12.12.2024 hat Senatorin Katharina Günther-Wünsch diese Entscheidung bestätigt. Sie begründete diese u.a. damit, dass an dem geplanten Standort keine weiteren Kita-Bedarfe ersichtlich sind. Dabei übergeht sie die Tatsache, dass ein solches Projekt Bedarfe jenseits eines Sozialraums abdeckt. Das Angebot des Drei-Religionen-Kita-Hauses würde sich an Familien richten, denen sowohl Praxis und Pflege der jeweils eigenen Religion, Tradition und Kultur, wie auch das friedliche Miteinander und der Austausch mit anderen Religionen, Traditionen und Kulturen am Herzen liegt. Diese Familien leben auch jenseits des Sozialraums rund um die Marchlewskistraße 40, wo der Bau des Hauses geplant ist und müssen berlinweit berücksichtigt werden.

Ich bin erschüttert über das Kürzungsvorhaben des Senats an dieser Stelle und zu diesen Zeiten! Dies ist ein fatales Signal in Richtung der christlich, jüdisch und muslimisch gläubigen Menschen in unserer Stadt und für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und ein enormer Verlust für de Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Diese Kürzung muss rückgängig gemacht werden!

Das “Drei-Religionen-Kita-Haus” ist ein einmaliges Projekt mit deutschlandweiter Strahlkraft und vielen prominenten Unterstützer*innen. Es will einen geschützten Raum schaffen, in dem Kinder und ihre Familien religiöse Vielfalt und Unterschiedlichkeit erleben und als Selbstverständlichkeit und Bereicherung lernen könnten. Ein wichtiges Gut in den heutigen Zeiten der zunehmenden Spaltung und der sozialen Kälte.

Ich drücke dem Team des Drei-Religionen-Kita-Hauses meine vollste Solidarität und Unterstützung aus und fordere den Senat auf, diese Entscheidung rückgängig zu machen! Berlin braucht Orte für  interreligiösen Dialog und kulturelle Vielfalt. Damit wir eine Stadt und ein sicheres Zuhause für alle Menschen werden und bleiben können.


Die Pressemitteilung der Grünen Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses dazu lesen Sie hier:

https://gruene-fraktion.berlin/pressemitteilungen/stopp-der-drei-religionen-kita-ist-fatal

Der Tagesspiegel berichtete dazu am 12.12.2024:

https://www.tagesspiegel.de/preisgekront-und-weggespart-berlins-geplante-drei-religionen-kita-fallt-dem-haushaltschaos-zum-opfer-12866578.html